Um den Begriff Lean Six Sigma greifbarer zu machen, erklären wir im Folgenden die verschiedene Methoden, die Sie im Zusammenhang mit einem Lean Six Sigma Management anwenden können.
Value Stream Management
Eine der Methoden ist das Value Stream Management. Auf Deutsch nennen wir diese Methode auch Wertstromanalyse. Diese Analyse ist dazu da, um Verschwendung in allen Bereichen des Projektmanagements zu minimieren. Die Analyse besteht in der Regel in drei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt zeichnet man den Wertstrom in einem Flussdiagramm auf, also welche Ressourcen braucht das Unternehmen bei der Bearbeitung des jeweiligen Projekts. Dann soll sich das Projektteam mit den Ergebnissen auseinandersetzen. Wo werden Ressourcen verschwendet, wo mehr benötigt? Wenn die Fakten zusammengetragen sind, entwickelt man Maßnahmen zur Verbesserung. Diese Methode ist dank des Diagramms also sehr analytisch und auf Zahlen und Fakten basierend.
Kaizen oder kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Eine weitere Methode ist die Kaizen-Methode, die auch unter dem Namen KVP bekannt ist. KVP steht für kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Mit KVP optimieren Sie Prozesse kontinuierlich. Kaizen ist übrigens ein Wort, das aus zwei japanischen Wörtern besteht, die auch einen Hinweis darauf geben, worum es bei der Methode geht. Kai bedeutet “Veränderung” und Zen bedeutet “zum Besseren”. Kaizen ist eine Arbeitsphilosophie, die Prozesse eines Unternehmens in vielen kleinen Schritten besser machen soll. Die kleinen Schritte sind in vier große Bereiche eingeteilt. Plan, Do, Check, Act. Also Ziele planen, ausführen, überprüfen und alles, was besser gemacht werden kann, direkt verbessern.
Muda, Mura, Muri oder auch das Toyota 3M Modell ist, womit wir uns als nächstes beschäftigen wollen. Das Modell wurde entwickelt, um Verschwendungen, Abweichungen und Überlastungen im Unternehmen zu minimieren und letztendlich sogar eliminieren. Muda steht für Verschwendung, Mura steht für Unausgeglichenheit und Muri für Überbeanspruchung. Ziel ist es, dass Sie alle drei Bereiche mit diesem Modell in Ihrem Unternehmen optimieren.
Bei Jidoka und Just in time handelt es sich um eine Methode, die das Logistiksystem eines Unternehmens verbessern soll. Das Ziel ist die Minimierung der Lagerbestände, um so bei Lagerkosten einsparen zu können. Es soll nur so viel Material gelagert werden, wie in dem Moment wirklich benötigt wird. Im besten Fall ist die Lagerung sogar auf den Transportweg verlagert.
Hoshin Kanri oder Plan, Do, Check, Act die PDCA-Methode
Hoshin Kanri hat eine Strategie entwickelt, die in sieben Schritten umgesetzt werden soll. Im Prinzip basiert Hoshin Kanri auch auf dem Plan, Do, Check, Act Prinzip nur mit kleineren Schritten, die detailreicher spezifiziert wurden. Als allererstes analysiert man die aktuelle Unternehmenssituation genau. Mit Bestandsaufnahmen, aktuellen Prozessen, Ressourcen und allem, was dazu gehört. Danach entwickelt man eine Vision nach der sich das Unternehmen richten soll. Als dritten Schritt formuliert man die übergeordneten Ziele mit den geplanten Verbesserungen. Diese Ziele teilt man in einzelne Jahresziele auf. Diese Jahresziele teilt man im nächsten Schritt auf Teams und Bereiche auf. Jetzt tritt Plan, Do, Check, Act ein und die einzelnen Teams führen die Maßnahmen aus, analysieren diese und verbessern die Prozesse anschließend direkt. Am Ende wertet man die gesammelten Erfahrungen aus, um so für die Zukunft besser zu planen.
Gemba ist eine Methode aus Japan. Das Wort Gemba ist dementsprechend auch Japanisch und bedeutet übersetzt soviel wie “Ort des Geschehens”. Hier geht es um den effektiven Austausch zwischen der Führungsebene und den einzelnen Teams. Gemeinsam sollen Ressourcen gespart werden. Probleme sollen mit diesem Prinzip direkt festgestellt werden, was durch gute Schnittstellen passieren soll. Gemba will die einzelnen MitarbeiterInnen auch mal vom Schreibtisch zum eigentlichen Ort des Geschehens bringen, um Prozesse sofort optimieren zu können.
Voice of Customer, das VoC- Prinzip
Zuletzt wollen wir uns noch mit dem Voice of Customer Prinzip beschäftigen. Mit diesem Prinzip sollen die Bedürfnisse der Kundschaft verstanden werden, sodass auf diese eingegangen werden kann, um so letztendlich kundenorientierte Prozesse erschaffen zu können. Dazu müssen Kunden natürlich befragt werden. Dazu können zum Beispiel Umfragen verwendet werden mit denen man bestehende Kundschaft befragt und deren Bedürfnisse dann analysiert und Prozesse anpassen kann.