Gewinner unseres Start-Up Stipendiums: TerraSolutio

Wir haben mit Clarissa Eichenauer, einer der Gründerinnen von TerraSolutio gesprochen und sie gefragt, was ihr Unternehmen macht und was sie für die größten Herausforderungen bei der Unternehmengründung hält.

 

Die Gründer von Terra Solutio

  1. Was macht TerraSolutio?

TerraSolutio entwickelt eine intuitiv bedienbare Web-Applikation, welche Unternehmen komplexe Geo-Datenanalysen ermöglicht. Standortentscheidungen, die Planung Infrastrukturprogrammen oder Prognosen von klimatischen Veränderungen können so direkt vor Ort durchgeführt und perfektioniert werden. Die Analysen werden auf Grundlage unserer großen Datenbestände ermöglicht. Zudem ist es Unternehmen möglich Ihre eigenen Datenbestände mit in die Analyse zu integrieren. Die Bedienung der Software ist dabei so leicht, dass mit nur wenigen Klicks individuelle Ergebnisse genau an den Bedürfnissen des Nutzers visuell dargestellt werden. Durch die präzise visuelle Darstellung werden auf einen Blick komplexe Zusammenhänge erkennbar und es können schnell Entscheidungen getroffen werden. Dabei werden die Nutzer von einer KI unterstützt, die für Ihn relevante Einflussfaktoren identifiziert, die ihm bis dato noch unbekannt waren. Zurzeit befinden wir uns unter EU-Förderung im Programm „START-UP-Hochschul-Ausgründungen NRW“ aktiv in der Entwicklung der Applikation und suchen Pilotprojektpartner, damit wir unsere Analysealgorithmen möglichst nah am Markt entwickeln können.

 

  1. Seit wann gibt es euer Unternehmen?

Die Idee zu TerraSolutio entstand bereits Februar 2018 während unseres Geografie-Studiums und im Mai 2018 haben wir die TerraSolutio GbR gegründet.

 

  1. Wieso habt ihr gerade in diesem Bereich gegründet?

Im Studium der Geografie wird man in der Nutzung von Geoinformationssystemen (GIS) ausgebildet und mit diesen Fähigkeiten können Datensätze analysiert und in Form von digitalen Karten visualisiert werden. Kurz als Einschub: Ein GIS ermöglicht Geografen Daten jeglicher Art (Klima-, Umwelt-, Demographie-, Infrastruktur-Daten etc.) einer exakten Koordinate zuzuweisen und in einer Karte zu visualisieren. Damit werden die Ergebnisse von komplexen Analysen auf einen Blick intuitiv verständlich für den Nutzer abgebildet.   Die Anwendungsmöglichkeiten und der Mehrwert von GIS war uns seit der ersten Minute klar.   Da haben wir uns gefragt, warum Geoinformationssysteme in der Wirtschaft immer noch so wenig z.B. zur Prozessoptimierung oder Szenarien-Prognose genutzt werden? Unsere Antwort: Die Nutzung der herkömmlichen Software am Markt erfordert ein komplexes Geographisches-Fachwissen, also die Schnittmengenkompetenz zwischen Umwelt, Recht, Demografie, Statistik, Infrastruktur und Klima. Dazu kommt der große zeitliche Aufwand der Daten Akquise und Aufbereitung. Das bedeutet für die meisten Unternehmen, dass sie entweder externe Beratungsfirmen beauftragen oder eigens Fachkräfte einstellen zu müssen. Dieser Kostenfaktor schreckt viele Unternehmen ab bzw. lässt diese weitaus weniger mit GIS arbeiten, als es heute in Zeiten der sich ballenden Veränderungen in Bezug auf Klima, Bevölkerung und Wirtschaft nötig wäre. Die Kosten für unzureichend geplante Standorte oder Immobilien aufgrund von Informationsmangel sind enorm und belasten unsere Ressourcen und Umwelt. Wir entwickeln deshalb eine KI unterstützte Software, welche den Nutzer an die Hand nimmt und grundlegende Fachanalysen ohne Fachpersonal möglich macht.

 

  1. Was macht euch als Gründerteam aus?

Unser Team besteht aus meinem Mitgründer Julian Taleb und mir, Clarissa Eichenauer. Wir sind beide studierte Geografen mit dem Schwerpunkt Geomatik und einem Hang zur IT. Ich spreche für uns Beide, wenn ich sage, dass wir geborene Autodidakten, Gründer, Kämpfer und auch ein kleines bisschen verrückt sind. Denn die bewusste Entscheidung in dieser Zeit zu Gründen, bedarf schon ein wenig Verrücktheit und viel Mut. Ich persönlich habe neben dem Studium jeher selbständig in der Tourismus- und Web-Branche gearbeitet. Dort konnte ich viele Erfahrungen im Umgang mit verschiedensten Personengruppen und Tätigkeitsfeldern sammeln. Julian hat während seines Studiums bereits gegründet und konnte sich mit seinem Nachhilfeinstitut ein solides Standbein aufbauen. Unsere sich ergänzenden Fähigkeiten aus den Bereichen Kommunikation, Rechnungswesen, Organisationstalent und rechtlich-, analytischem Denken in Verbindung mit unserem geografischem Fachwissen und einer gesunden Prise Wagemut machen uns zu einem starken Team auf der Gründerwiese.

 

  1. Worin liegen für euch die größten Herausforderungen im Unternehmertum?

Wenn einen Krisen und Hindernisse erschüttern (und als Gründerin steht man quasi wöchentlich Stolpersteinen gegenüber), muss ich mich manchmal an meinen Leitsatz erinnern: „Nie das Ziel aus den Augen zu verlieren Clarissa, der Weg zum Ziel ergibt sich dann ganz von allein.“ Denn das Einzige was man braucht ist die Vision und den Mut, wenn nötig auch unkonventionelle Wege zu gehen.

 

  1. Welche Vision verfolgt ihr mit eurem Unternehmen?

Unsere Vision ist es, dass Geo-Datenanalyse intuitiv von jedem Unternehmen angewendet werden kann, ohne viel Zeit für Schulung und Datenakquise aufbringen zu müssen. Die übergeordnete Leitvision ist dabei, dass „Geo-Daten“ irgendwann kein erklärungsbedürftiger Begriff mehr sein wird, sondern im Wortschatz und Kern der Wirtschaft ankommt.

 

  1. Was erhofft ihr euch von der Weiterbildung zum Chief Innovation Manager?

Wie ich schon erwähnte leben wir in einer sich stündlich verändernden Welt. Die Fähigkeit als Gründer kompetent auf Veränderungen der Welt mit Anpassungen, also daraus resultierenden Innovationen zu reagieren, sehe ich als essenziell für den Erfolg von Unternehmen. Daher bin ich auch so froh, das Stipendium zum Chief Innovation Manager bekommen zu haben. Ich erhoffe mir von der Weiterbildung die Möglichkeit alle wichtigen Schritte von der Idee bis hin zur wirtschaftlichen Realisierung und Dokumentation der Innovation zu meistern und schlussendlich bereits die ersten Innovationen in unserem Start-Up zu prüfen und umzusetzen.

 

  1. Was bedeutet Innovation für euch?

Innovation bedeutet für mich eine Verbesserung des aktuellen Ist-Zustands. Ob diese Verbesserung auf materieller, struktureller oder persönlicher Ebene stattfindet ist dabei nicht wichtig. Innovationen sind für mich Zeichen von Wandel, Veränderung und Wachstum.

 

  1. Wo seht ihr euer Start-Up in 5 Jahren?

In 5 Jahren sehe ich unser Start-Up in einer starken Wachstumsphase und wir werden dabei sein einige Arbeitsplätze zu schaffen. Wir als Team werden uns immer weiter in unseren Rollen gefestigt haben, und Seite an Seite mit den Mitte 2021 ins Boot geholten Investoren TerraSolutio zu einer europaweit genutzten Applikation machen.