In den letzten Jahren ist die Popularität von Businesscoaches exponentiell angestiegen, jeder, der was auf sich hält hat einen Coach. Doch worin besteht z.B. der Unterschied zu Beratung? Wofür braucht man einen Coach? Woher stammt der Begriff und welche Arten von Coaching gibt es?

Um das Prinzip Coaching zu verstehen, ist die Abgrenzung zur klassischen Beratung sehr wichtig, der Coach bietet keine Lösungen an, sondern fördert die Entwicklung eigener Lösungsansätze nach dem Prinzip der Selbststeuerung. Ziel ist es, den Klienten zu ermächtigen, seine Situation einzuschätzen, eigene Kompetenzen zu erkennen und Lösungsansätze selbstständig zu entwickeln. Die eigene Fähigkeit zur Selbstreflexion soll gefördert werden. Coaching ist kein Beratungs- sondern ein personenzentrierter und interaktiver Begleitungsprozess. Der Coach ist ein Partner bei der Bewältigung unternehmerischer Herausforderungen und Probleme.

Der Coach kann dabei auf viele verschiedene Methoden und Werkzeuge zurückgreifen, z.B. aus der Personal- und Führungskräfteentwicklung; er fungiert als neutraler und kritischer Gesprächspartner. Die Neutralität ist für ein erfolgreiches Coaching nahezu unabdingbar, damit ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wird und der Coach nicht als voreingenommen wahrgenommen wird.

Etymologisch ist der Coach ursprünglich ein Gefährt, zunächst die Kutsche, in moderneren Zeiten versteht man darunter eher einen Reisebus und so kann man die Rolle des Coaches auch verstehen: ein Vehikel, das den Klienten an seine eigenen Ziele bringen kann. Am Steuer sitzt jedoch der Klient und er entscheidet auch, wo die Reise hingeht.

Coaching in der Arbeits- und Organisationswelt kann verschiedene Zielrichtungen haben, wie z.B. die Reflexion des Führungsverhaltens, Leistungssteigerung von Mitarbeitern, Executive Coaching zur Förderung von Managementkompetenzen, etc. Nachgewiesene Effekte von Coachings für die Coachees sind z.B. emotionale Entlastung, Stressabbau, Perspektivenwechsel und erhöhte Selbstreflexionsfähigkeit.

Die Coachingausbildung der Akademie der Ruhr-Universität vertritt einen schul- und methodenübergreifenden Ansatz. Unserer Erfahrung nach bildet dieser die individuelle und dynamische Lebensrealität der meisten Coachingumgebungen am besten ab. Unsere TeilnehmerInnen erhalten fundierte evidenzbasierte Leitmodelle an die Hand, aus denen sie in vielen Praxisübungen adaptiv und integrativ ihr eigenes Coachingkonzept entwickeln können.

Die Ausbildung ist in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil – Grundlagen und Prozessgestaltung – erwerben Sie grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten. Im zweiten Teil wenden wir uns fokussiert unterschiedlichen Beratungsfeldern zu: Herausforderungen in der Führung von Mitarbeiter/-innen; soziale Konflikte im Arbeitsleben; Karriere, Balance, Gesundheit. Ziel ist es, Beratungskompetenz für spezifische, häufig wiederkehrende Problemfelder zu entwickeln. In diesem zweiten Teil betonen wir die Bedeutung psychologischer Leitmodelle (Theorien zu Führung, Motivation, Entscheidungsprozessen, Konfliktentstehung, Stressbewältigung etc.). Sie liefern wertvolles Hintergrundwissen für die Hypothesenbildung und die Lösungsentwicklung.

Im Rahmen der Coachingausbildung nutzen wir die technischen Möglichkeiten, die sich durch die enge Anbindung an die wirtschaftspsychologischen Studiengänge an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum bieten, beispielsweise Nutzung des Videolabors und der elektronischen Lern- und Kommunikationsplattform.

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