Arbeit im Home Office bietet viele Vorteile

Für die meisten Angestellten in Deutschland war die Arbeit im Home Office vor der Coronakrise eher ein frommer Wunsch als tatsächlicher Alltag. Im Jahr 2018 durften lediglich 23 Prozent der Mitarbeiter in angestellter Position in Heimarbeit arbeiten. Bei Arbeitnehmern in Führungspositionen lag die Zahl immerhin bei 73 Prozent. Seit einigen Wochen arbeitet der Großteil der Büroangestellten nun aber doch von Zuhause aus. Für viele Arbeitnehmer dürfte diese Umstellung sicher erst einmal ungewohnt gewesen sein, insgesamt bietet sie laut einer Studie der Stanford University aber zahlreiche Vorteile. In Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen führte die Universität eine Forschung durch, bei der 500 Mitarbeiter aufgeteilt in zwei Gruppen entweder gänzlich im Home Office oder gänzlich im Büro arbeiteten. Die Ergebnisse zeigen deutliche Mehrwerte der Heimarbeit.

Gesteigerte Produktivität und geringere Fehlzeiten

Die Arbeit im Home Office zeichnet sich durch eine gesteigerte Produktivität aus. Das liegt an der geringen Ablenkung, die häufig durch KollegInnen zustande kommt. Die Arbeit in den eigenen vier Wänden führt dazu, dass die Angestellten wesentlich konzentrierter arbeiten. Insbesondere die Aufgaben, die einen längeren Zeitraum und daher auch eine längere Zeitspanne an Konzentration beanspruchen, sind in Heimarbeit deutlich störungsfreier zu bearbeiten. Dazu kommt, dass sich – sicher auch durch den Wegfall des Arbeitsweges und damit verbundenen Verzögerungen im Straßenverkehr – weniger Verspätungen hinsichtlich des Arbeitsbeginns ergeben. Im Home Office ist laut der Stanford-Studie die Länge der Pause ebenfalls geringer als an einem Arbeitstag im Büro. Eine weitere Erkenntnis dieser Forschung sind die geringeren Fehlzeiten, die sich im Home Office ergeben.

Mehrwert für Unternehmen

Neben der gesteigerten Produktivität sowie den geringeren Fehl- und Pausenzeiten bietet die Heimarbeit auch weitere Vorteile für Unternehmen. Bei Etablierung dieses Arbeitsmodells, beispielsweise in Kombination mit Präsenztagen im Büro, reduziert sich die Anzahl an benötigen Arbeitsplätzen und somit sowohl die Kosten für die Bereitstellung der Räume als auch Strom, Wasser und Getränke für die Mitarbeiter. Das Unternehmen kann diese Potenziale der Kosteneinsparung also durchaus nutzen.

Isolation im Home Office

Trotz zahlreicher genannter Stärken, die die Heimarbeit bietet, arbeitete die Studie auch eine zentrale Schwäche dieses Arbeitsmodells heraus. Die Mitarbeiter arbeiten vorwiegend alleine, was teilweise dazu führt, dass sie sich isoliert fühlen. Gerade in der aktuellen Situation kann das zur Herausforderung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden. Abhilfe schaffen regelmäßige virtuelle Teammeetings. Diese führen nicht nur zur sozialen Interaktion, sondern helfen auch dabei, gemeinsame Projekte zu strukturieren und erfolgreich durchzuführen. Wertvolle Tipps und Informationen bieten unsere Webinare zu  den Themen Erfolgreich im Home Office, Virtuelles Projektmanagement sowie der Führung aus dem Home Office.

Laut der Stanford-Studie bildet eine Kombination aus Arbeit im Büro und Heimarbeit aus Sicht der Arbeitnehmer die optimale Bedingung. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Prozentsätze der in Home Office arbeitenden Büroangestellten nach der Coronakrise im Vergleich zu 2018 verändern werden.