Wie geht es Angestellten während der Pandemie?

Im März 2020 wurde die Welt erstmals von einer Pandemie getroffen, die das moderne Leben auf noch nie vorher dagewesene Weise lahmlegte. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen wurden umfassende Maßnahmen eingeführt. Das öffentliche Leben wurde eingedämmt, Schulen und Kitas waren geschlossen. Die meisten Arbeitnehmer:innen arbeiteten von nun an von Zuhause – während sie sich oft gleichzeitig um ihre Kinder kümmerten.

Wie hat sich diese Entwicklung auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit von Angestellten ausgewirkt? Prof. Dr. Christine Syrek, Dozentin unseres Masterstudiengangs Human Resource Management, hat zusammen mit ihren Kolleg:innen eine Studie durchgeführt.

Corona – Ein globales Feldexperiment

Die derzeitige Coronavirus-Pandemie hat immense Auswirkungen auf das Leben von Menschen auf der gesamten Welt. Die Arbeit, wie wir sie kennen, hat sich durch die vermehrte Arbeit im Home Office und den schon vorher dagewesenen Digitalisierungstrend stark verändert. Zusätzlich zu der verstärken Care-Arbeit bedingt durch Schließung von Schulen und Kitas sind durch die globalen Einschränkungen ganz neue Arbeitsabläufe entstanden. Daraus neu entstandene Routinen wirken sich auf die Arbeitszufriedenheit und das Stressempfinden von Angestellten aller Branchen aus.

Besonders interessant ist diese Entwicklung für den Bereich der Arbeitspsychologieforschung. In Form einer Studie haben Prof. Dr. Syrek und ihre Kolleg:innen die Veränderungen der Arbeitsabläufe untersucht. Um das Feld einzugrenzen hat die Forschungsgruppe Arbeitnehmer:innen aus den Niederlanden zu unterschiedlichen Thematiken befragt. Neben Stressbewältigung und Wohlbefinden ging es ebenfalls um die sich neu strukturierte Work-Life-Balance.

Arbeitszufriedenheit in der Pandemie – Ergebnisse

Während die meisten Angestellten zwar angaben, dass sich ihr Leben signifikant geändert hatte, fühlten sich die meisten zu Beginn der Pandemie von ihrem Unternehmen ausreichend unterstützt. Dieses Gefühl nahm allerdings im weiteren Verlauf des Geschehens ab. Nichtsdestotrotz gaben knapp 90% der befragten Führungskräfte an, Verständnis dafür zu haben, wenn persönliche Situationen mit beruflichen Pflichten kollidierten.

Besonders überraschend war allerdings die Entwicklung der Arbeitszufriedenheit. Die zunächst angenommene These, Arbeitnehmer:innen seien aufgrund der Pandemie weniger zufrieden mit ihrem Job, konnte so nicht bestätigt werden. Die neu gewonnenen Freiheiten durch die Arbeit im Home Office schien dem Großteil zuzusagen und das Wohlbefinden sogar zu steigern. Die Faktoren wie alt ein:e Angestellte:r ist, welchem Geschlecht er:sie angehört und ob er:sie Kinder hat, lässt die Ergebnisse jedoch stark variieren. Für eine Person mit Kindern kann diese Aussage somit nicht so einfach getroffen werden. Eltern waren zu Beginn der Pandemie durch die Kinderbetreuung neben ihrem Job stark eingespannt – vor allem Mütter belastete die Situation. Hier nahm die Arbeitszufriedenheit ab.

Personalmanagement muss sich anpassen

Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden, bedarf es geschulter Personaler:innen, die sich den Problemen der Pandemie annehmen. Vor allem gezielte Interventionen, die auf die einzelnen Bedürfnisse bestimmter Gruppen eingehen, sind mittlerweile unumgänglich. Personalabteilungen müssen ihre Mitarbeiter:innen bei der Bewältigung von Arbeit und Privatleben bestmöglich unterstützen, Leitlinien anpassen und dafür sorgen, dass Arbeitnehmer:innen sich nicht allein gelassen fühlen.

Unser berufsbegleitender Masterstudiengang Human Resource Management stellt sich all diesen Herausforderungen und hilft Ihnen, in Zukunft Ihre Personalabteilung optimal zu leiten. Gemeinsam mit unseren Dozent:innen passen wir unser Studienangebot den neuesten Forschungsergebnissen an, um Ihnen die bestmöglichste Unterstützung zu bieten und den Problemen von heute effektiv zu begegnen.

Hier finden sie Informationen zum Master Human Resource Management.

Den gesamten Artikel von Prof. Dr. Christine Syrek, Dr. Jessica de Bloom, Jana Kühnel und Prof. Dr. Tim Vahle-Hinz finden Sie im International Journal of Psychology.