Wie Chatbots die Weiterbildung verbessern

Weiterbildungen eröffnen jährlich vielen Menschen neue Wege und Perspektiven in ihrer Karriere. Doch zusätzlich zu Fachbüchern und Vorlesungen hält nun ein weiteres Bildungstool Einzug: Der Chatbot, ein virtueller Helfer fürs Lernen zuhause oder unterwegs.

Wie funktionieren sie?

Wir sprechen täglich mit Siri am iPhone, klicken uns durch geführte Tutorials und kennen vielleicht die unterhaltsamen Online-Chats mit Robotern. Dass diese interaktiven Features nun auch Anwendung im Bildungsbereich finden, ist eine Revolution – wie immer mit gewissen Vor- und Nachteilen, auf jeden Fall jedoch mit bemerkenswertem Mehrwert für alle, die die heutigen Methoden des Home Learnings oder mobilen Lernens nutzen. Chatbots sind virtuelle Gesprächspartner, die auf Fragen und Unklarheiten eine passende Antwort liefern und den Lernerfolg erhöhen sollen.

Doch nicht immer stehen Chatbots mit künstlicher Intelligenz in Verbindung. Die einfacheren Versionen, die meist als Hilfestellungen bei der Verwendung unterschiedlichster Computerprogramme verwendet werden, beantworten Nutzerfragen mit vorgefertigten Antworten. Bei der Erstellung der digitalen Helfer werden verschiedene Fragestellungen, die häufig vorkommen oder zu erwarten sind, mit den dazugehörigen Reaktionen einprogrammiert.

Von menschenähnlicher Interaktion oder auf die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer angepassten Antworten sind diese einfach aufgebauten Chatbots jedoch noch ein ganzes Stück weit entfernt, denn oft verstehen sie Synonyme in den Fragestellungen nicht und können folglich nicht gezielt reagieren. Beispielsweise kann eine mit dem Wort “Haus” gebildete Frage korrekt beantwortet werden; wird dieser Begriff im selben Satz durch “Gebäude ersetzt”, kann der Computer die Problemstellung jedoch nicht korrekt erkennen und wenig adaptiv reagieren. Hier fehlt es an der Individualisierung der Reaktionen, die durch die bereits im Voraus durch das Programm definierten Antworten nicht möglich ist.

Weitaus komplexer, aber auch vielfältiger arbeiten hier Chatbots, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Durch die Kommunikation mit den Nutzern lernen sie, adaptiv auf Probleme und Fragen zu reagieren und neue Synonyme und Ausdrücke zuzuordnen. So können sie sich stetig und selbstständig weiter verbessern – und sind bei einer Weiterbildung äußerst gefragt. Die Lernfähigkeit der KI-Chatbots führt bei jeder Verwendung zu einer Individualisierung der Antworten und bieten mehr Möglichkeiten für einen interaktiven Dialog zwischen Mensch und Maschine, als ihre noch etwas robotisch wirkenden Mitstreiter.

Wie jeder während einer Weiterbildung von Chatbots profitieren kann

Wie auch andere Aspekte des rasanten Wachstums der digitalen Welt, wirken auch Chatbots auf den ersten Blick vielleicht befremdlich. Doch bieten sie Lernenden zahlreiche Möglichkeiten, effizienter von zuhause aus zu lernen. Sie führen die Nutzer auf Anfrage durch die verschiedenen Teile des Lernstoffs, suchen nach Zahlen, Fakten und Statistiken und sparen daher einiges an Zeit vor dem Computer. Weiters schaffen Chatbots Abhilfe bei dem Gefühl, mit den oft schwierigen und komplizierten Aufgabe auf sich allein gestellt zu sein, und können zur Absicherung der Korrektheit des Gelernten Anwendung finden.

Sowohl für die Bildungsinstitutionen als auch für jene, die dieses Zusatzangebot in der Weiterbildung nutzen, macht sich auch der Faktor der Kostenersparnis positiv bemerkbar: Durch die Möglichkeit, beim selbstständigen Lernen Unklarheiten sofort zu klären, steigert sich der Lernerfolg. Wichtige Thematiken und schwer zu findende Wissensquellen müssen nicht bis zum nächsten Seminarbesuch warten, um zur Sprache zu kommen, sondern stehen den Lernenden direkt zur Verfügung. Das verringert die Notwendigkeit von zusätzlichen Stunden oder Semestern, die nicht selten teuer zu stehen kommen.

Der Bereich, in dem Chatbots wirken können, ist jedoch bis dato eingeschränkt: Wo bei der Ermittlung von Daten und dem Suchen und Bereitstellen von Informationen bereits gute Ergebnisse erzielt werden, scheitert es an der Vermittlung und der Individualisierung von Erklärungen. Die virtuellen Unterstützer können Verständnisfragen nur in beschränktem Ausmaß klären und behalten immer einen gewissen Interpretationsspielraum in den Antworten bei. Dafür sind die Fähigkeiten des adaptiven und personenbezogenen Erklärens durch einen Fachmann oder eine Fachfrau unerlässlich.

Wer sich Sorgen macht, mit den intelligenten Chatbots früher oder später auf sich allein gestellt zu sein, kann beruhigt aufatmen: Die technischen Unterstützer dienen nicht als Ersatz für Lehrkräfte und Vortragende, sondern vielmehr als zusätzliche Erleichterung des Lernprozesses. Selbst künstliche Intelligenz ist noch nicht weit genug entwickelt, den Mehrwert eines Seminars oder Kurses ohne Abstriche bieten zu können.

Was Chatbots den Teilnehmern einer Weiterbildung jedoch schon heute bieten können, sind verkürzte Lernzeiten und Zeitersparnis in den Punkten der Datenaufbereitung und der Recherche. Durch die stetige Verbesserung und Revolution künstlicher Intelligenz und adaptiver virtueller Lernmethoden bleibt aber zu erwarten, dass Chatbots in Zukunft eine noch viel größere Bereicherung für Lernende werden können.