Warum brauchen Pastoralreferent:innen Kompetenzen im Bereich Social Media?

Im Zeitalter der Digitalisierung sind Kompetenzen im Bereich der digitalen Medien branchenübergreifend eine Selbstverständlichkeit. Daher nutzen auch Kirchenvertreter:innen im Verwaltungsbereich Datenbanken und PC-Programme, um Termine zu koordinieren und Raumbelegungen zu oganisieren. In der Hochphase der Corona-Krise war zudem die namentliche Anmeldung im Vorfeld eines Gottesdienstes seitens der Gläubigen notwendig. Auch hier bietet sich das Internet praktischerweise an. Darüber hinaus lassen sich die modernen Medien nutzen, um die Kirche weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und mit der ganzen Welt online kommunizieren zu können. Aus diesem Grund sollte auch ein:e Pastoralreferent:in  ausreichend Kompetenzen im Bereich Social Media besitzen.

Ist Online-Kommunikation überhaupt das Richtige für die Kirche?

Was geradezu genial anklingt, ruft in Kirchenkreisen bei manchem große Bedenken und Skepsis hervor. Vor allem Personen, die in der Seelsorge tätig sind, vertreten nicht selten die Meinung, dass die persönliche Begegnung dem Austausch auf Social Media eindeutig vorzuziehen sei. Letztere erweise sich doch letztendlich als eine recht oberflächlichliche Form der Kommunikation, oder?

Hier wenden Kritiker:innen ein, dass die Kommunikation in Kirchenkreisen doch sehr im Argen liege. Sie heben hervor, dass Youtube, Instagam, Facebook und Co. durchaus eine tragende Rolle bei der Pflege zwischenmenschlicher Beziehung spielen. Beim Kommunizieren geht es zu einem großen Teil genau darum: Menschen interessieren sich für ihre Gegenüber und stellen sich andereseits auch gern selbst in den Mittelpunkt. Auch die Kirche kann von den modernen und beliebten Netzwerken profitieren.

Kontaktpflege dank Social-Media kinderleicht

Um bestimmte Altersgruppen gezielt anzusprechen, liegt die Kommunikation mit Hilfe von Social-Media-Formaten auf der Hand. Sie eignen sich bestens, Kontakte zu pflegen und das gilt erstaunlicherweise nicht selten generationenübergreifend. Voller Begeisterung entdecken auch Senior:innen neue Medien: Sie lassen sich von jüngeren Familienangehörigen in die Funktion von WhatsApp einführen und tauschen bald begeistert Fotos und Nachrichten aus. Selbst wenn die Familie weltweit verstreut ist, nehmen die einzelnen Mitglieder so lebhaft an den Aktivitäten der jeweils anderen Teil. Kontakte zu pflegen und sei es nur mit Bildern und wenigen Worten, ist heutzutage kinderleicht.

Kommunikation bedeutet, zwischenmenschliche Verbundenheit auszudrücken und soziale Netzwerke zu stärken. Die lockere Kontaktpflege und der Einblick in den Alltag von Familie und Freunden dank geteilter Fotos und Filme macht allen Beteiligten große Freude. Die beliebten Social-Media-Accounts sind für Stellvertretende der Kirche ebenfalls der direkte Draht zu ihren Brüdern und Schwestern.

Gewinnbringend auch für die Kirche – Beispiele aus der Praxis

Angesichts solcher positiven Effekte in Sachen Beziehungspflege, tun sich Kirchenmitarbeiter:innen einen großen Gefallen, wenn sie neue Medien auch in ihrem Arbeitsalltag gewinnbringend anzuwenden wissen.

Im Arbeitsfeld eines:r Pastoralreferent:in nimmt Social Media somit einen stetig bedeutenderen Stellenwert ein. Soziale Netzwerke sind mittlerweile als selbstverständliche Instrumente für die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche anzusehen. Das bedeutet in der Praxis beispielsweise, dass Kirchenmitglieder über den Messengerdienst von Facebook Termine vereinbaren. Wer in Not ist und sich etwas von der Seele reden möchte, wählt heute nicht nur die Nummer der Telefonseelsorge. Vielmehr nutzen Betroffene Angebote wie www.internetseelsorge.de im Netz.

Debatten aktiv beeinflussen

Jegliches Social-Media-Format zeigt nur dann Wirkung, wenn die Akteur:innen auch persönlich dort zu erreichen sind. Die sozialen Netzwerke haben den Vorteil , dass Pastoralreferent:innen öffentliche Debatten aktiv beeinflussen können. In der Praxis nutzen jedoch immer noch viel zu wenige Mitarbeitende der Kirche dieses Potenzial.

Umso entscheidender ist die Sensibilisierung und Schulung von Pastoralreferent:innen in diesem Kontext. Dazu gehört auch, die Vermittlung der Grundlagen von journalistischen Tätigkeiten. Digitale Medien eröffnen hierbei zahlreiche Perspektiven. Recht einfach lassen sich beispielsweise kirchliche Sichtweisen auf diesen Kanälen von theologischen Berufsgruppen in aktuelle öffentliche Diskussionen einbringen. Eine entsprechend ausgeprägte Motivation bzw. ein ausgeprägtes Interesse an dieser Chance ist seitens der Kleriker:innen aber nicht zu verzeichnen. Dabei gibt es noch viel mehr Vorteile.

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Vorteile für Pastoralreferent:innen durch Social Media

Erkennen Agierende in der Kirche die Bedeutung der Digitalität und öffnen sich für den diesbezüglichen Fortbildungsbedarf, so können sie nur gewinnen. Schließlich sind Facebook und Co. bei den täglichen Herausforderungen nicht mehr wegzudenken. Angesichts der voranschreitenden Digitalisierung ist es unmöglich, sich dieser rasanten Entwicklung zu entziehen. Vielmehr sollte sich ein:e Pastoralreferent:in auf die Möglichkeiten und Chancen der sozialen Netzwerke einlassen.

Bleiben die Kirchgänger:innen aus, so ist es zum Beispiel auch Aufgabe eine:r Pastoralreferent:in Menschen in den Sozialen Medien abzuholen. Selbst ältere Gemeindeangehörige sind mit Facebook oder WhatsApp heutzutage vertraut. Berührungsängste bauen die Enkel:innen ab: Sie weisen Oma und Opa oftmals in den Gebrauch von Laptops und Smartphones ein. So bleiben Jung und Alt in Kontakt und sind stets “up to date”.

Diese niederschwelligen Angebote machen sich idealerweise auch Pastoralreferent:innen zunutze. Sie treten also mit Gemeindeangehörigen jedweden Alters mittels moderner Medien in Kontakt und sind schnell und quasi rund um die Uhr zu erreichen. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass die Kirche sichtbar bleibt.

Ob neue oder alte Medien: die Hauptaufgabe von Agierenden innerhalb der Kirche besteht in der Verkündigung des Evangeliums. Im Gegensatz zum direkten Dialog mit der Gemeinde gilt es hier, einen gewissen Code zu benutzen. Die sprachliche Ebene von Social-Media-Akteur:innen zu verstehen und aktiv anzuwenden eröffnet Pastoralreferent:innen ganz neue Möglichkeiten.

Hinter jedem Post von eines:r Pastoralreferent:in stehen sie als Menschen. In diesem Medium ist deren Persönlichkeit gefragt. Je authentischer sie sich im Netz geben, desto erfolgreicher sind sie beim Bauen von Brücken. Auf diese Weise erleben Menschen ihre Kirche lebendig. Geht diese mit der Zeit, d.h. ist sie in den neuen Medien präsent, gewinnt sie auch an Attraktivität.

Weiterbildung zur crossmedialen Glaubenskommunikation

Pastoralreferent:in benötigen zweifelsohne ausreichend Praxis und Erfahrung im Umgang mit sozialen Medien. Diese sind aus unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, gerade in der Öffentlichkeitsarbeit. Will die Kirche also am Puls der Zeit agieren und viele Menschen erreichen, ist der Erwerb entsprechender Kompetenzen unumgänglich. Die Kirche muss verstehen, dass die Digitalisierung ein großes Potenzial für unsere Gesellschaft birgt.

Die Akademie der Ruhr-Universität bietet maßgeschneiderte und berufsbegleitende Zertifikatskurse für kirchliches Personal, um deren kommunikative Kompetenzen zu stärken. Dabei vermitteln Lehrende Kommunikations- und gesellschaftswissenschaftliche, theologische, medienpraktische und kommunikationspraktische Inhalte klug und verknüpfen diese klug. Das Angebot ermöglicht Mitarbeiter:innen der Kirche, ihre bereits vorhandenen kommunikative Fähigkeiten auszubauen und damit gleichzeitig ihre Öffentlichkeitsarbeit zu optimieren. Der Kurs ist nicht zuletzt deshalb zu empfehlen, da die Akademie der Ruhr-Universität ihn berufsbegleitend anbietet.

Das Studienangebot Crossmediale Glaubenskommunikation greift den oben thematsierten Fortbildungsbedarf in religiösen Organisationen auf und bietet dafür ein entsprechend maßgeschneidertes Programm.