Schulischer Unterricht über den Nationalsozialismus. Leugnung und Relativierung richtig beantworten
Die Leugnung des Holocaust ist nicht nur ein Reden über den Nationalsozialismus, in dem die gezielte Ermordung von Jüdinnen und Juden verneint oder bagatellisiert wird. Leugnung ist vielmehr eingebunden in politische Argumentationszusammenhänge, Geschichts- und Weltbilder. Die Relativierungen sind systematisch. Sie setzen antisemitische Einstellungen fort und werden von extremen Gruppen als Schlüsselargumente gebraucht, um „Geschichtsfälschungen“ zu behaupten. Dabei haben sich die zentralen Leugnungsmuster offenbar verändert: An die Stelle einer Leugnung der Faktizität des Holocaust, wie sie in der frühen Bundesrepublik von der extremen Rechten betrieben wurde, finden sich heute vermehrt Strategien der Relativierung, die vor verschiedenen ideologischen Hintergründen formuliert werden. So findet sich im Umfeld der neuen Rechten beispielsweise häufig das Argument, dass die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch das nationalsozialistische Deutschland im Hinblick auf die Verbrechen anderer Staaten zu relativieren sei.
Wo begegnet die Leugnung des Holocaust in der Schule? Welche Argumente der Leugnung werden in schulischen Kontexten verwendet? Wie erkennt man diese? Wie begegnet man ihnen? Wie werden solche Argumente überhaupt populär?
Das Seminar möchte
– die Lehrenden mit typischen Argumenten der Leugnung- und Relativierung bekannt machen (Sachkompetenz), um diese erkennen und einordnen zu können (Urteilskompetenz),
– Argumente und Strategien des Antwortens auf Leugnung aufzeigen (Handlungskompetenz) und didaktisch-methodische fundierte Umgangsweisen kennenlernen (Methodenkompetenz).
– den Teilnehmenden ermöglichen, im Seminar ihre Erfahrungen mit Leugnung einzubringen und in kollegialer Beratung Strategien eines Umgangs mit Leugnung in konkreten Schulsituationen zu erarbeiten.
Ziel des Seminars ist es nicht zuletzt, die Chancen zu erkennen, ein Thema wie „Leugnung“ als konkretes Unterrichtsthema zu erarbeiten, um auf die Schnittfelder zwischen sozialen Kommunikationen, Social Media und publizierten Relativierungen hinweisen.
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