(Sprach-)schätze finden – Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit als Ressource nutzen
Was versteht man unter Mehrsprachigkeit – gibt es unterschiedliche Ausprägungen und Wege in die Mehrsprachigkeit und was bedeutet dies im schulischen Kontext? Wie wird Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft wahrgenommen und auf welche Weise lassen sich mehrsprachliche Erfahrungen gewinnbringend in einen sprach- und kultursensiblen Unterricht integrieren?
Diese und anknüpfende Fragen sollen in diesem Baustein zur herkunftsbedingten Mehrsprachigkeit als Ressource gemeinsam betrachtet und auf den schulischen Kontext in illustrierenden Fallbeispielen angewendet werden.
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Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit als Ressource Nutzen
Hierfür soll zunächst ein tieferer und vergleichender Blick auf unterschiedliche Sprachbiographien geworfen werden. Dieser umfasst die folgenden Fragen:
- Welche Wege führen in die Mehrsprachigkeit?
- Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Sprecher/innen mit unterschiedlichen Sprachbiographien?
Um diese Fragen möglichst anwendungsnah aufzubereiten, werden typisierte Fallbeispiele herangezogen:
- Wie sieht eine mögliche Sprachbiographie eines Kindes mit russischem, polnischem oder türkischem Hintergrund aus?
- Wo liegen hier Gemeinsamkeiten und Unterschiede und wie sind diese ggf. zu erklären?
- Wie unterscheidet sich davon eine Sprachbiographie eines neuzugewanderten Kindes aus beispielsweise Syrien?
Mit Hilfe dieser Beispiele sollen zentrale Begrifflichkeiten (wie z.B. „Muttersprachler/in“ vs. „Herkunftssprecher/in“) geklärt und abgegrenzt werden.
In einem nächsten Schritt soll der Blick auf die Schule und den Unterricht gelenkt werden, indem die zentrale Frage betrachtet wird, welche Herausforderungen und Chancen durch diese unterschiedlichen Arten von Mehrsprachigkeit für die Lehrkraft entstehen. Hier sollen vorrangig anwendungsbezogene Fragen im Fokus stehen wie:
- Wie erkenne ich die unterschiedlichen Ausprägungen von Mehrsprachigkeit bei meinen Schüler/innen?
- Welche Konsequenzen hat dies für meinen didaktischen Ansatz?
- Wie kann ich dies praktisch in meinen Unterricht integrieren?
So stehen diagnostische Fragen neben denen der Formulierung von Lernzielen und der praktischen Umsetzung.
Das Seminar zur herkunftsbedingten Mehrsprachigkeit eignet sich für
Lehrerinnen und Lehrer in Regel- und Internationalen Klassen, Lehrkräfte in Deutsch-als-Zweitsprache-Kursen der Erwachsenenbildung sowie angehende Lehrerinnen und Lehrer in der Ausbildung.
Ihr Nutzen des Seminars
Ziel des Bausteines “Herkunftsbedingte Mehrsprachigkeit als Ressource” ist es, unterschiedliche Konstellationen von Mehrsprachigkeit bei Schülerinnen und Schülern theoriegeleitet erkennen zu können und Ansätze kennenzulernen, diese gewinnbringend in den Unterricht zu integrieren. Dies wird durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden (u.a. Fachvorträge, Selbstarbeitsphasen, Gruppenarbeiten und Analyse von Fallbeispielen) erzielt und soll in einer Erweiterung der eigenen Handlungs- und Wissenskompetenz münden.
Dr. Katrin B. Karl
ist Oberstudienrätin im Hochschuldienst am Seminar für Slavistik der Ruhr-Universität Bochum.
Ihre Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind:
- Mehrsprachigkeit
- Sprache im Wandel
- Russischdidaktik
- Herkunftssprachen
Weitere Informationen über Dr. Katrin B. Karl finden Sie hier.